
Dieses Jahr meinte es der Wettergott mit den Petrijüngern gut. Nach dem Wintereinbruch zuvor zeigte sich das Wetter am Eröffnungstag von seiner besten Seite. Herrschte am Morgen noch klirrende Kälte, kam danach die wärmende Walliser Sonne zur Geltung. Das lange Warten hatte am ersten Märzsonntag für die rund 2500 Walliser Fischer endlich ein Ende. Bei Tagesanbruch tummelten sich zahlreiche Petrijünger an den Ufern von der Massabrücke in Bitsch bis zum Genfersee, den Talbächen, den Kanälen sowie den Teichen. Ausgerüstet mit herausgeputzten Ruten und ihren favorisierten Ködern begab man sich zum Stelldichein unter Gleichgesinnten an sein Lieblingsgewässer. Vorbereitungen für die Eröffnung Die 45-jährige Patricia Jenelten aus Naters bereitet sich folgendermassen auf die Eröffnung vor: Als Erstes wird das Jahrespatent besorgt. Die Ausrüstung wird aus dem Keller geholt, kontrolliert und ergänzt. Zudem ist sie einige Tage vor der Eröffnung vermehrt an den Gewässern anzutreffen um einen guten Eröffnungsplatz auszumachen. «Dies hatte am diesjährigen Eröffnungstag aber überhaupt keinen Einfluss. Im Gegenteil – den ausgewählten Platz habe ich nach einer Stunde intensiven Fischens erfolglos verlassen.» An den «Reserveplätzen» hat es dann doch noch für reichlich Beute gereicht. Nach ihrer Meinung würden sich ohne Massfischbesatz die Fangzahlen wohl um Zwei Drittel reduzieren. Deshalb sollen nicht nur Jung- oder Neufischer respektvoll mit den Fischen umgehen. Ebenso die «älteren Fischer» sollen Freude an der Natur und Ehrfurcht vor der Kreatur haben. Friedliche Stimmung Unter den Fischern ist es inzwischen Usus, dass man wegen der Verletzungsgefahr nicht zu kleine Angelhaken verwendet und die Beute nach dem Fang fachgerecht erlöst. In zehn Jahren möchte sie gerne folgende Schlagzeile über die Walliser Fischerei lesen: «Es tummeln sich, durch natürliche Fortpflanzung, zahlreiche gesunde Fische in gesunden Gewässern.» Zum Schluss kann zur diesjährigen Walliser Eröffnung festgehalten werden: Dank dem schönen Wetter und den tollen Fängen herrschte unter den Fischern eine friedliche und kameradschaftliche Stimmung – diese wurde auch ausgiebig genossen. Fischerpatent online lösen Neu kann man im Wallis Tages- und Zweitagespatente online auf der kantonalen Homepage bestellen. Dieser Service entspricht den Erwartungen der kurzentschlossenen Fischer, da er es ermöglicht, sich das Fischereipatent jederzeit und selbständig auszustellen. Die Kurzzeitpatente können nur für Gewässer, die dem kantonalen Fischereiregal unterstellt sind, gelöst werden. Der Bezug von Tages- und Zweitagespatenten bei den bisherigen Verkaufsstellen bleibt weiterhin möglich. Jean-Louis Borter Am Wasser angetroffen – Patricia Jenelten Wie kamst du zur Fischerei und was bereitet dir besondere Freude daran? Nachdem ich vier Jahre mit meinem Partner als Begleitung beim Fischen mitgegangen bin, hat es mich selber «gepackt». Ich liebe es, in der Natur zu sein und dem Rauschen des Bachs zuzuhören. Wie sieht deine persönliche Fischerei aus? Am liebsten fische ich mit dem Löffel in den Bergbächen und den Bergseen. Falls möglich, befischen wir die Bäche immer bergwärts. Dabei überlässt mir mein Partner, für die ersten fünf Forellen, immer das «Vorfischen». Fisch als Gaumenfreude? Mein Lieblingsrezept ist: Forelle ganz, gefüllt mit Honig, Senf, Zitrone, Gewürzen. Im Backofen garen und mit frischem Gemüse geniessen. Dein Wunsch an die Fischer? Auch Fischer sollen Sorge tragen zur Natur und den Abfall – auch leere Wurmdosen – wieder mitnehmen. Wohin und auf was möchtest du einmal fischen gehen? Ich würde gerne, sobald meine beiden Kinder erwachsen sind, in kanadischen Gewässern auf Lachs und Hechte fischen. Interview: Jean-Louis Borter Die Fischer nehmen die Zukunft der Fischerei selber in die Hand Der Hitzesommer und der Betrieb der Fischzuchten waren die Hauptthemen der Delegiertenversammlung des Walliser Kantonalen Sportfischerverbands (WKSFV). An seiner ersten Hauptversammlung als Präsident konnte Philippe Darioly unter den zahlreichen Gästen die beiden SFV-Vizepräsidenten Charles Kull und Stefan Wenger sowie Peter Scheibler, den Chef der Walliser Fischerei, begrüssen.Darioly zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit mit der Fischerei-Dienststelle: «Peter Scheibler und seine Mitarbeiter Yvon Crettenand sowie Jannick Ménard haben sich immer Zeit genommen für unsere Anliegen», erklärte er. Alle Berufswildhüter hätten es trotz ihrem grossen Engagement für die Jagd verstanden, die beiden Bereiche Fischerei und Jagd aufeinander abzustimmen und damit jederzeit den Erwartungen der Fischerei zu entsprechen. Weiter ging Philippe Darioly auf die Hilfsaufseher ein: Diese erfüllen im Wallis als Ergänzung zu den Berufswildhütern eine wichtige Aufgabe. «Meiner Meinung nach erhalten die Hilfsfischereiaufseher nicht genügend Unterstützung von uns. Zudem wird ihre Arbeit kaum anerkannt», meinte Darioly. Deshalb schlug er vor, zusammen mit der Dienststelle eine Fortbildung zu organisieren, um diese Tätigkeit aufzuwerten. «Garant für den Fortbestand der Walliser Fischerei» Beim Thema Fischzuchtanlagen kam Darioly regelrecht ins Schwärmen: Diese würden von den jeweiligen Verantwortlichen in den Sektionen bestens betreut. Die ausgezeichnete Arbeit von Bernard Disière, dem Verantwortlichen für die Aufzucht und die Verteilung während des ganzen Jahres bei den verschiedenen Sektionen, hob der WKSFV-Präsident besonders hervor. «Ich hatte das Vergnügen, ihn beim Fischbesatz ein paar Mal zu begleiten. Dabei habe ich gemerkt, dass er der starke Mann unseres Verbands und der Garant für den Fortbestand der Walliser Fischerei ist.» Der Verband nimmt ausserdem aktiv an der Wiederansiedlung des weissen Flusskrebses teil. Die realisierten Zuchtergebnisse der Fischzucht von Brig zeigen gute Resultate und der erste Einsatz in die Kanäle kann beginnen. Mindestmass im Lengtalwasser: 50 cm Um die Jahrespatente gegenüber den Tagespatenten attraktiver zu gestalten, wurde von den Delegierten eine Reduktion der Mindestfangzahl von acht auf fünf Forellen pro Tag für alle Patentarten (ausser dem Jahrespatent) beschlossen. Das Lengtalwasser im Binntal wurde zur reinen Fliegenstrecke ernannt. Es darf dort ab sofort maximal eine Forelle (Mindestmass 50 cm) pro Tag entnommen werden. Auch der Geschinersee ist ein reines Fliegengewässer. Neu sind sowohl der Zufluss (Geschinerbach) als auch der Abfluss (Niederbach) zu Schongebieten erklärt worden. jlb
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